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Hallo liebe Zec+ und Health+ Community sowie alle BLOG-Leser/Leserinnen, in diesem Artikel erfahrt ihr mehr über Guarana und dessen Herkunft, Wirkung und Nebenwirkungen. Viel Spaß beim Lesen!

Was ist Guarana und woher kommt es?

Guarana ist vielen als Pulver oder Extrakt in Getränken, Tees oder Nahrungsergänzungsmitteln bekannt. Vor allem Guarana-Kapseln zur Nahrungsergänzung sind beliebt. Wird von Guarana gesprochen, ist die Frucht Paulinia cupana gemeint, welche von einer Pflanze stammt, die zur Familie der Seifenbaum-Gewächse (Sapindaceae) gehört. Die Früchte sind orange bis rot und ähneln einem Augapfel, wenn sie reif sind. Deswegen wird diese Frucht in Südamerika, wo sie herkommt, auch „das Auge des Waldes“ genannt. Das klärt auch die Frage nach der Herkunft von Guarana – es ist südamerikanischen Ursprungs. Noch heute wird die Ernte der Früchte komplett ohne Maschinen vollzogen. Das hat einen einfachen Grund: Der Anbau ist schwierig und der Ertrag niedrig. Die Arbeiter laufen täglich Strecken über 10 Kilometer, denn die Pflanzen wachsen nicht alle am selben Ort. Manchmal trennen zwei Pflanzen mehrere hundert Meter. Sie wachsen in einem feucht-tropischen Klima und die Ernte ist von der herrschenden Außentemperatur abhängig. An besonders heißen Tagen kann die Ernte auch schon einmal deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Das ist auch ein Grund, warum Guarana-Früchte, -pulver und -extrakte so teuer sind.

Als würden sich dich direkt anstarren – die Guarana-Frucht sieht aus wie Augäpfel!

Vorteil gegenüber Kaffee – Wie wirkt Guarana?

Der Hauptgrund für den Einsatz von Guarana ist das darin enthaltene Koffein. Neben Koffein sind in den Guarana-Samen noch Adenin, Asche, Catechutannic-Säure, Cholin, D-Catechin, Guanin, Hypoxanthin, Schleimstoffe, Protein, Harz, Spaonine, Stärke, Tannine, Theobromin, Theophynillin, Timbonin und Xanthin enthalten. Vergleicht man die Wirkung von Kaffee mit Guarana bzw. „normalem“ Koffein, wird deutlich, dass das Koffein aus Guarana besser verträglich ist. Durch die enthaltenen Gerbstoffe wird die Aufnahme von Koffein verlangsamt, was es angenehmer macht und die Wirkung verzögert. Guarana wird auch als Marathon-Läufer der Stimulanzien bezeichnet, weil es nicht so stark und schnell wirkt wie (synthetisches) Koffein, dafür sanft und länger.

Guarana kann zudem das Hunger- und Durstgefühl verringern, was besonders in einer Diät von Vorteil sein kann. Gleichzeitig kann das aber auch ein Nachteil sein, denn eine verringerte Flüssigkeitszufuhr kann besonders an heißen Tagen zu einer (gefährlichen) Dehydration des Körpers führen! Es ist also Vorsicht geboten beim Konsum von Guarana-Produkten und der Wasserkonsum sollte im Auge behalten werden.

Weitere Wirkungen als fiebersenkendes Mittel oder bei Menstruationsbeschwerden sind nicht wissenschaftlich belegt. Jedoch wird Guarana von den indigen Völkern aus den Anbaugebieten seit vielen Jahrzehnten genau hierbei verwendet und man sagt, sogar sehr erfolgreich. Gut zu wissen: Guarana steigert nicht das Fieber!

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Der Hauptwirkstoff – Koffein

Koffein ist ein Alkaloid aus der Gruppe der Xanthine und zählt zu den Stimulanzien. Koffein wirkt anregend und ist in vielen von uns täglich konsumierten Getränken enthalten, zum Beispiel in Kaffee, Tee, Cola und Energy-Drinks. Interessant: Koffein ist die am meisten konsumierte pharmakologische Substanz auf der Welt! Koffein kommt in vielen Pflanzen vor, nicht nur in der Kaffee-Bohne. Es kommt in über 60 anderen Pflanzen vor wie dem Teestrauch, Guarana, Mate-Baum oder Kola-Nuss. Jedoch ist Guarana die Pflanze, mit dem höchsten natürlichen Koffein-Gehalt (Guarana 4-8%, Kaffeebohnen 0,8-2,5%)!

In der Regel trinkt jeder Deutsche bis zu 165 Liter Kaffee im Jahr, was ungefähr 2 Tassen Kaffee am Tag entspricht. Je nach Sorte und Zubereitung sind in 1 Tasse Kaffee 60 – 100 mg Koffein enthalten (Espresso hat bis zu 120 mg Koffein).

Bei Mengen ab 150 mg kann eine positive Wirkung auf das Zentralnervensystem beobachtet werden. Es kommt zu einer Erhöhung des Gehirntonus und somit zur verbesserten Konzentrationsfähigkeit, Speicherkapazität und leichter Euphorie.

Eine Studie [Quelle] kam zu dem Resultat, dass Koffein unterschiedlich auf die Geschlechter wirkt. Während Frauen mit Koffein den aufkommenden Stress (z.B. Prüfung) besser bewältigten, kam bei Männern das Gegenteil zum Vorschein. Männer werden nervöser bei Konsum von Koffein und der Kombination mit stressbedingten Situationen.

Die Resorption von Koffein erfolgt sehr schnell. Die maximale Konzentration im Blut liegt 15-20 Minuten nach der Einnahme vor. Die Halbwertszeit beträgt etwa 2,5 bis 4,5/5 Stunden. Das ist ein Grund, warum man mindestens 5 Stunden Zeit zwischen Einnahme und Nachtruhe lassen sollte. Bei Guarana ist die Halbwertszeit etwas länger und liegt zwischen 4 und 6 Stunden!

Anhand dieser Grafik erkennt man den wesentlichen Unterschied von Koffein aus Kaffee und aus Guarana

Koffein kann effektiv die Müdigkeit vertreiben, da es eine kompetitive Hemmung der Adenosinrezeptoren bewirkt. Bildlich gesprochen werden die Rezeptoren durch Koffein blockiert und die Müdigkeit kann nicht mehr “andocken”. Ein Problem besteht allerdings, wenn man schon sehr müde ist. Hier kann Koffein nur bedingt wirken (weswegen auch der Konsum von Kaffee bei Langstreckenfahrten mit dem PKW/LKW keinen starken Vorteil im Kampf gegen den Sekundenschlaf bietet!).

Hat Guarana Nebenwirkungen?

Eigentlich hat Guarana NUR Vorteile gegenüber Kaffee oder „normalem“ Koffein. Es ist verträglicher, reizt die Magenschleimhaut nicht, fördert die Verdauung durch Anregung des Stoffwechsels und wirkt sanfter. Man muss aber auch vorsichtig sein bei Produkten mit der Deklaration „Koffein aus Guarana“. Das hat lediglich den Vorteil, dass es biologischer Herkunft ist. Denn chemisch betrachtet, ist Koffein = Koffein. Erst das Umfeld, also ein Guarana-Extrakt oder Guarana-Pulver, führt zu den genannten Vorteilen.

Aber auch wie Kaffee, Energie-Drinks oder Pre-Workout Booster kann ein übermäßiger Verzehr von Guarana zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Tremor und Durchfall führen!

Fazit

Guarana ist eine super Alternative zu Koffein aus Kaffee oder Energy-Drinks. Die Wirkung ist auf den Organismus fast identisch, aber alles geschieht ein wenig sanfter, entspannter und weniger „wie ein Schlag ins Gesicht“. Will man seine Konzentration während langen Arbeits- oder Schulzeiten fördern, ist Guarana allen anderen Koffein-Quellen deutlich überlegen! Wer sein Workout aufpushen will, ist mit reinem Koffein oder sogar einer Kombination aus Koffein/Guarana besser bedient. Auch Athleten, welche spät Abends trainieren, sollten die Finger von Guarana lassen, da die längere Halbwertszeit die Nachtruhe gefährden könnte. Und wir wollen alle wachsen über Nacht, oder?